Wissenswertes über die Möglichkeiten der

THERAPIE

AUFKLÄRUNG UND BERATUNG

Schmerzen betreffen nicht nur den Körper, sondern den ganzen Menschen. Veränderung ist nur möglich mit Wissen, Verständnis für die Zusammenhänge und für den Sinn von Maßnahmen. 

Das ist die Grundlage für die Motivation, mitzuarbeiten und wieder sozial, geistig und körperlich aktiv zu werden. 

Deshalb ist ein besonders wichtiger Therapiebaustein die umfangreiche Aufklärung und Beratung über die Schmerzkrankheit sowie die Möglichkeiten der Behandlung.

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MEDIKAMENTÖS

Der Einsatz der Medikamente hat zum Ziel, die Schmerzen zu mindern. Die Wahl der Substanzen entscheidet sich nach Schmerzart und -intensität sowie dem Vorliegen individueller Risiken bei Begleiterkrankungen und -medikation. Diese wird bei Wirksamkeit und Verträglichkeit fortgeführt. Um das richtige Medikament zu finden, braucht es Erprobung und möglicherweise auch Wechsel des Mittels.

Die Einnahmeanweisung der Medikamente sollte genau beachtet und eingehalten werden, um die Wirksamkeit kontinuierlich zu gewährleisten („regelmäßig nach der Uhr“). Unverträglichkeiten müssem angesprochen und das Absetzen ausschleichend in Absprache erfolgen.

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BEDARFSMEDIKAMENTE:

Aspirin, Paracetamol, Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac, Novaminsulfon, Cox2Hemmer (Etoricoxib, Celecoxib), Triptane

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OPIOIDE:

Schwach wirksam: Tramadol, Tilidin

Stark wirksam: Morphin, Hydromorphon, Oxycodon, Palexia, Buprenorphin

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KO-ANALGETIKA: 

Antidepressiva sind in niedriger Dosis schmerzmindernd wirksam, werden auch bei Nervenschmerzen eingesetzt  (Amitriptylin, Doxepin, Trimipramin)

Antiepileptika mindern Nervenschmerzen  (Gabapentin, Pregabalin)

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CANNABIS-BASIERTE WIRKSTOFFE: 

Cannabis gehört zu den wohl ältesten Heilpflanzen. Mit Änderung des Betäubungsmittelgesetzes 2017 ist die Verschreibung von Cannabis zu medizinischen Zwecken ermöglicht (siehe § 31 Absatz 6 SGB V). 

Bei THC sowie CBD in Cannabisextrakten, Cannabisvielstoffgemischen und Blüten unterliegt die Verschreibung der Genehmigung durch die Krankenkasse. 

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CAPSAICIN (PFEFFER):

Wird auf der Haut eingesetzt bei Nervenschmerzen, die lokal begrenzt sind (z.B. Füße)

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PHYSIOTHERAPIE

Nach Störungsbild, Entstehungsmechanismus und Funktionsstörungen können physiotherapeutische Behandlungen mit aktivem Anteil eine nachhaltige Wirkung erzielen.

Entscheidend für eine langfristige Wirksamkeit der Behandlung ist eine aktive Mitarbeit, Eigenaktivität und Umsetzung von Übungsprogrammen.

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GESPRÄCHSTHERAPIE

Je länger der Körper dem chronischen Schmerz ausgesetzt ist, desto stärker ist  die Psyche beteiligt. Unbewusste, verdrängte und unverarbeitete Konflikte aus der Vergangenheit können sich durch ihren andauernden Einfluss negativ auf die Schmerzverarbeitung auswirken. Überforderung in der Vergangenheit durch sozialen und psychischen Stress kann für die Aufrechterhaltung der Schmerzen verantwortlich sein. 

Welche Rolle z.B. spielen Stress, Sorgen, Verstimmung, Erschöpfung, Antriebsschwäche, protestiert mein Körper, was brauche ich, was sind meine eigentlichen Bedürfnisse, wie kann ich mich abgrenzen gegenüber Stress, wie reagiere ich auch mit Gedanken, Gefühlen und Verhalten. 

Die Psychotherapie versucht aufzuspüren, was die körperlichen Schmerzen aufrecht erhalten oder sogar verstärken kann. Sie hat das Ziel, die Verhaltensmuster im Umgang mit Stress selbst zu erkennen und zu verwandeln sowie in kleinen Schritten zu verändern.





THERAPIE CHRONISCHER SCHMERZEN
KOMPLEX   INDIVIDUELL   
EIN PROZESS